Schneewittchen – Heimstätte 4.0

Schneewittchen – Heimstätte 4.0

Schneewittchen – Heimstätte 4.0

Schneewittchen – Heimstätte 4.0

Year2018
CLientEGW Heimstätte Erste Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GmbH
PlaceNordbahnhof Wien - Baufeld 6b1

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Wohnen ist eine Beschäftigung mit sich selbst.

 

Schneewittchen rückt maximal in die Nordwestecke. Schlankheit. Minimale Beeinträchtigung der Umgebung. Wirkung entlang der Taborstraße geschwächt.

Einführung eines (höhen)vermittelnden Körpers mit städtebaulicher Wirkung entlang der Taborstraße und der Bruno-Marek-Allee. Dramaturgie eines konzentrierten Ensembles im Zentrum des vielseitigen Rands.

Vernetzung der Freiräume: Vorbereich Taborstraße, Arkade, Durchlässigkeit zur Bruno-Marek-Allee, Anbindung und Stärkung vom Pilotfeld Kohlenrutsche. Balkon zum Park im Binnenbereich: Hell, sonnig, geschützt. Multiorientiert.

Das Projekt unternimmt den Versuch, an dieser zentralen Stelle ein identitätsstiftendes Ensemble mit Strahlkraft und Charakter zu schaffen, das alle angrenzenden Freiräume stärkt und miteinander vernetzt. Räumliche Ausgewogenheit zwischen Hochhaus- und Ideenteil sowie die Qualität von Orientierung und Belichtung nach innen wie außen führen zu einem zusammenhängendem, im Wesentlichen dreigeteilten, höhenversetzten Gebäudekomplex, der Luftigkeit und Dichte zugleich demonstriert.

Der höchste Teil (95m) drängt sich soweit als möglich nach Nord-Westen, zur freien Mitte. Damit verbunden ist ein weiterer, stadtzugewandter Teil (55m) an der Ecke Taborstraße/Bruno-Marek-Allee, an den wiederum der “Loftflügel” (35m) direkt anschließt.

Das Ensemble wird als ein Gebäude wahrgenommen und genutzt. Synergien ergeben sich betreffend Erschließung und für den Brandschutz. Zukünftige Entwicklungen, etwa eine Erhöhung des Anteils von Wohnen und Arbeiten bzw. Büros, “Mischung possible” werden durch die Geschoßhöhe von 3,20m vom 16. Stock nach unten unkompliziert ermöglicht.

In der Aufgabe mischen sich Natur- und Architekturassoziationen auf vielfache, reichhaltige Weise. Das Haus kann als Berg gesehen werden, der Sockel als Vermittler zwischen den umgebenden Freiräumen, als Fortsetzung der freien Mitte. Eine Sichtweise, die als Nutzungsanregung durchaus einfließt.

Aussicht und Sichtbarkeit: Der Dialog zur Umgebung wird in alle Richtungen, in die Nähe und in die Ferne aufgenommen.

Erdgeschoß. Ein gemeinsamer, überdeckter, offener Vorplatz verbindet alles mit allem. Hier kann auch die Bücher-Tauschbörse stattfinden. Jedes der drei Stiegenhäuser hat ein hohes (3g) Foyer mit zugeordnetem Kinderwagen-Abstellraum. Ausschließlich attraktive Nutzungen entlang der Fassaden. Gemeinschaftsraum zur freien Mitte orientiert.

1. OG – Fahrradmezzanin. Die Fahrräder werden in einem niedrigen Zwischengeschoß untergebraacht. Hell, offen und unmittelbar erreichbar.

2. OG – Balkon zum Park. Öffentlich zugänglicher Platz für die Haus-Community. Vorwiegend gewerbliche Nutzungen (Gastronomie, Büros,..)

Tageslicht am Gang. Der innenliegende Erschließungskern erhält immer Tageslicht. Eines der Treppenhäuser im hohen Bauteil ist ganz außenliegend.

Die inklusive Wohnung für eine freie Lebensweise

-DAS PLUS-ZIMMER

 

Die 1-, 2-, 3-, 4-Zimmerwohnungen, die wir seit Jahrzenten europaweit im leistbaren Wohnbau realisieren, zielen alle auf die klassische Familie ab. In der Paar-Kind-Kind-Logik wird die Anzahl der Bewohner*innen in der Raumstruktur abgebildet. Alleinerziehende Mütter und Väter, multigenerationsübergreifende Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien mit Besuchskindern, paarfreie Gemeinschaften… bleiben ebenso außen vor wie Raumerfordernisse von Studierenden und Heimarbeiter*innen.

Die inklusive Wohnung leistet einen Beitrag zur Vielfalt des Wohnungsangebotes im leistbaren Wohnbau. Innerhalb der festgesetzten Flächenlimits der einzelnen Wohnungstypen werden die Flächenrelationen der einzelnen Räume leicht verschoben. Daraus resultiert das plus-Zimmer, ein kleines, zusätzliches, abtrennbares Zimmer: Der alleinerziehende Vater muss nicht mehr auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen, die Großmutter oder die Kinder kommen übers Wochenende, die Geschwister wollen zusammenwohnen, die Masterarbeit geht voran …

Wohnen, Zuhause-Sein ist verbunden mit dem Gefühl von Geborgenheit, das auch über den Raum direkt vermittelt wird. Das in zweiter Reihe querliegende, nach außen orientierte Wohnzimmer blickt aus sicherer Position über die Stadt. Man sitzt mit dem Rücken zur Wand der Höhle. Wohnen bedeutet auch die Beschäftigung mit sich selbst und den anderen in der Wohnung Wohnenden. Die um den privaten uneinsehbaren Freiraum gruppierten Zimmer bieten auch in der Wohnung Rückzugs- und Verhandlungsfeld. Die gemütlichste Vorstellung von Wohnen.